Dein Raum…
Mein Raum…
Unser Raum…
Was bedeutet das eigentlich?
Eigener Raum steht für die Zeit und die Möglichkeit, mit sich selbst in Kontakt zu sein. Es ist der Ort, an dem ich meine volle Aufmerksamkeit auf meine Bedürfnisse richte. Hier darf ich auftanken, Grenzen setzen und einfach Dinge tun, die mir wichtig sind. Mein eigener Raum, den ich mir so bunt gestalten darf, wie ich es mir vorstelle.
Jetzt höre ich viele Mütter und Väter lachen. Eigener Raum, mit Kleinkind, neeee, das gibt es bei uns nicht. Darauf möchte ich später noch einmal zurückkommen.
Single-Frauen oder Single-Männer können den Alltag nach ihren Wünschen gestalten. Sie sind unabhängig und müssen auf niemand anderen Rücksicht nehmen. Ihre gesamte Aufmerksamkeit können sie in die Ausschmückung ihres eigenen Raumes investieren. Lebt man das Leben eines überzeugten Singles, ist das der Sechser im Lotto. Ist man allerdings unfreiwillig in dieser Situation, kann dies auch ziemlich traurig sein.
Eine klassische Paarbeziehung besteht aus zwei Personen. Mama und Papa, Mama und Mama oder Papa und Papa. Neben dem jeweils eigenen Raum der Partner kommt ein weiterer hinzu: der Paarraum. Hier geht es um die Zeit und die Aufmerksamkeit, miteinander in Kontakt zu treten. Und natürlich um die Energie, die dafür aufgebracht wird.
Mein Raum - Dein Raum - Unser Raum
ELTERNPAARE stehen diesbezüglich vor einer kleinen Herausforderung: Denn, wir wissen alle, die eigene Zeit und auch die Paarzeit verringern sich, wenn ein Kind geboren wird. Zusammen weggehen klappt im ersten Jahr so gut wie gar nicht. Und sich ausreichend Zeit für die Erfüllung der eigenen Bedürfnisse zu nehmen, ist auch nicht immer möglich. Da kann Frust aufkommen. Und ja, daraus können auch Konflikte entstehen.
Dass der Partner nicht zwangsläufig für jede schlechte Laune verantwortlich ist, wissen wir selbst, wenn wir ganz tief in uns reinhören. Aber wie schaffen es Eltern, sich eigenen Raum und auch Paarraum zu nehmen, um mehr Zufriedenheit zu erlangen?
Gerade im ersten Jahr mit Baby könnte es schwierig werden, sich regelmäßig Paarzeit einzuplanen. Das Baby wird vielleicht noch gestillt. Die Verwandtschaft wohnt nicht in der Nähe oder es ist den Eltern einfach noch zu früh, ihr Kind aus den Händen zu geben. Viele verschiedene Einflussfaktoren, die herausfordernd sein können, aber kein Hindernis sein müssen.
Wenn Mütter oder Väter mit ihren Kräften gut haushalten wollen, ist es wichtig, diese regelmäßig aufzutanken. Und das geht am besten, wenn man seine eigenen ganz persönlichen Kraftquellen nutzt. Jeder Mensch tankt seine Kräfte anders auf. Dem einen tut ein guter Roman unheimlich gut. Der andere entspannt sich beim Tanzen. Und Männer und Frauen haben in den meisten Fällen eh ganz unterschiedliche Vorstellungen.
Wichtig ist, dass ihr auf die Suche nach euren Kraftquellen geht, auch wenn die von denen eures Partners abweichen. Eine Paarbeziehung wird nur funktionieren, wenn wir unsere eigenen Kraftquellen kennen, uns diese erlauben und das auch unserem Partner zugestehen. Ganz ehrlich und klar. Die Zufriedenheit der Partner wird sich auch auf den Paarraum auswirken. Denn es macht einfach mehr Spaß, Zeit miteinander zu verbringen, wenn man weiß, dass der Partner einem etwas gönnt. Und wenn es nur das Ausschlafen am Morgen ist. Wir freuen uns über die Geste und erhalten die Botschaft: Du bist mir wichtig.
Auch wenn der Paarraum anfangs eher weniger mit großen Events ausgeschmückt werden kann, ist es ganz einfach, ihm Aufmerksamkeit zu schenken. Ein gutes Gespräch, gemeinsames Kochen oder ein Kinoabend in den eigenen vier Wänden. Es gibt so viele kleine Dinge im Alltag, die uns unserem Partner näher bringen können. Man muss nur achtsam sein und den Blick für die schönen Momente im Alltag behalten.
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